Alles über den engagierten Street-Art-Künstler Banksy

Banksy soll aus Großbritannien stammen und 1973 oder 1974 geboren sein, aber es gibt keine Gewissheit, er ist ein anonymer Künstler.
Sein wirklicher Name ist bis heute ein Rätsel. Es gibt Fotos und Videos von ihm bei der Arbeit, aber sein Gesicht ist immer maskiert. Einigen Hypothesen zufolge könnte Banksy die geheime Identität eines der folgenden Künstler sein: Robin Gunningham, ein Graffiti-Künstler aus Bristol, Robert Del Naja, ein Freund von Bansky und Graffiti-Künstler der 80er Jahre, oder Jamie Hewlett, ein englischer Comic-Schöpfer.
 

Banksy schuf seine ersten Werke in Bristol, wo er sich in die Graffiti-Szene einmischte und begann, sich einen Namen zu machen.
In dieser Zeit schuf er das Wandgemälde "The Mild Mild West" und wurde gebeten, das Cover für eine Platte der Band Blur zu gestalten.
In den folgenden Jahren stieg seine Popularität, als er in einer Ausstellung Gemälde von Claude Monet und Vincent Van Gogh verfremdete oder gefälschte 10-Pfund-Scheine mit der Aufschrift "Banksy of England" verteilte und die Königin von England durch Lady Diana ersetzte.

In dieser Zeit nutzte er zunehmend die Schablonentechnik. Aufgrund seiner Bekanntheit gründete der Künstler das Projekt "Santa's Ghetto" und malte damit auf die Mauer von Bethlehem, einen Trennzaun zwischen Israelis und Palästinensern, der ein Symbol für einen unmöglichen Frieden zwischen ihnen war. Auch 2005 und 2006 setzte er seine Provokation durch unechte und subversive Werke fort.

Im Jahr 2009 wurden über 100 seiner Werke im Bristol Museum ausgestellt und zogen über 300.000 Besucher an.
Der Erfolg war so groß, dass 2013 einige seiner Schablonen von der Wand gerissen wurden, eine davon von ihm selbst, um sie zu versteigern.
Zwischen 2014 und heute sind seine Werke zunehmend politisch, anprangernd und reflektieren aktuelle Ereignisse, wie z. B. die beiden Bilder zu Ehren von George Flyod, auf denen eine Kerze die amerikanische Flagge verbrennt.

Girl with Balloon (Mädchen mit Ballon), ein Werk, das 2002 in London erschien, zeigt ein schwarz-weißes Mädchen, das einen roten, herzförmigen Ballon steigen lässt, hinter dem die Botschaft "There is Always Hope" (Es gibt immer Hoffnung) steht. Ein Gemälde dieses Banksy-Werks sollte versteigert werden, doch als der Verkauf für über eine Million Euro abgeschlossen war, zerstörte der Künstler es mithilfe eines Selbstzerstörungsmechanismus - als Kritik am Kunstmarkt und den damit verbundenen Geldexzessen.


 

 

Kissing Coppers (Küssende Polizisten) stellt in Schwarz-Weiß den leidenschaftlichen Kuss zweier britischer Polizisten in Lebensgröße dar.
Dieses berühmte Straßenkunstwerk aus dem Jahr 2004, ein Symbol für die Toleranz gegenüber der Schwulengemeinschaft, befand sich ursprünglich an der Fassade eines Pubs in Brighton, wurde jedoch an eine Kunstgalerie in New York verkauft, bevor es drei Jahre später bei einer Auktion in Miami für 575.000 Dollar ersteigert wurde.

 

Flower Thrower ist ein zu einer Ikone gewordenes Wandgemälde, das 2003 in Jerusalem mit Schablonen auf die Trennmauer gemalt wurde.
Es symbolisiert einen Aufruf zum Frieden zwischen Israel und Palästina, da es einen maskierten Mann zeigt, der statt eines Molotowcocktails einen Blumenstrauß in der Hand hält, um ihn zu werfen.


Free Zehra Dogan (Lasst Zehra Dogan frei) ist ebenfalls ein Wandgemälde, das in Zusammenarbeit mit dem Graffiti-Künstler Borf in Manhattan entstanden ist. Das Gemälde prangert die Verurteilung einer türkischen Journalistin und Künstlerin wegen "terroristischer Propaganda" an, indem es sie hinter Gittern in ihrer Zelle darstellt und die vielen Tage zählt, die sie inhaftiert war.


Die Bataclan-Tür ist eine Hommage an die Opfer des Bataclan-Anschlags von 2015. Während einer Banksy Paris Passage malte der Street Artist mithilfe einer Schablone auf eine der Fluchttüren, die von einer großen Anzahl von Geiseln benutzt wurde, ein junges Mädchen mit einem sehr traurigen Gesicht, das leicht unter einer Kapuze verborgen war. Das Werk wurde sechs Monate später gestohlen und schließlich in Italien wieder aufgefunden.