Gustavsen Karl | Zeitgenössischer Künstler

Gustavsen Karl

Frankreich

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Die Formen sind rein, manchmal an der Grenze zur Abstraktion. Sie erfinden sich neu, werden in zarten Zusammenstellungen neu komponiert.

Karl machte 1991 seinen Abschluss an der Modeschule Chambre Syndicale in Paris. Danach wurde er Stylist für mehrere große internationale Designer (Angelo Tarlazzi, Karl Lagerfeld, Andres Sarda) und war mehrere Jahre lang in diesem Beruf tätig, bevor er sich seiner künstlerischen Tätigkeit widmete. Seine erste Ausstellung fand 1990 statt. Im Jahr 1992 nahm er an einer vom Kulturzentrum Paul Ricard (Paris) organisierten Performance-Show teil. In seinem Werk fixiert der Künstler triviale und flüchtige Momente des Alltagslebens im Hintergrund: eine Frau, die sich die Haare oder das Gesicht pudert, ein Mann mit einem Drink an der Bar... Seine Figuren posieren vor dem neugierigen Betrachter. Sie sind zerbrochen und fragmentiert und bieten eine poetische Alternative zur Realität.

Seine Kunst ist eine originelle Mischung aus verschiedenen Einflüssen, die sowohl auf die Ästhetik der Filme von Fritz Lang (Metropolis) und Fernand Léger (Le Ballet mécanique) als auch auf das Design der 1920er Jahre und den Modernismus von Le Corbusier zurückgeht. Mit Kühnheit beschwört er die Unverfrorenheit der Dada-Bewegung herauf. Der Künstler versieht seine Leinwand mit großen Farbflächen, indem er einen Raum schafft, in dem es keine Perspektive gibt. Er leiht sich geometrische Formen aus dem Art-Déco-Stil und der japanischen Grafik und kombiniert mit Acryl gemalte Elemente zu Collagen aus neben- oder übereinanderliegenden Papierschnitten. Er schneidet das Papier akribisch aus, ähnlich wie bei einer Strichzeichnung. Seine anmutigen, stilisierten Figuren erinnern an Haute Couture-Muster. Manchmal genügt eine einzige Farbe, um ein Thema darzustellen. Er formt das Material, indem er mit der Verschachtelung von Formen und der Kombination von Farbtönen spielt.