Der Ursprung der modernen Kunst

Historisch gesehen liegt die Periode der modernen Kunst zwischen den 1870er und 1950er Jahren, d. h. mit dem Aufkommen der Impressionisten und vor der Pop-Art-Bewegung.
Der moderne Maler befreit sich von den in der Kunst geltenden Regeln. Er passt sich an und lässt sich von der Gesellschaft und dem täglichen Leben inspirieren.


 

Die Epoche der Moderne

In den 1870er Jahren beginnt eine Zeit der sozialen, politischen und kulturellen Umwälzungen.
Die industrielle Revolution, die von großen Innovationen geprägt ist, beschleunigt sich.
Die Verkehrsmittel nehmen zu, und es wird einfacher, von Paris nach New York zu reisen. Die Arbeit in den Fabriken wird intensiviert, die Städte werden dichter besiedelt, was die Entstehung einer neuen Architektur vorwegnimmt. Das zwanzigste Jahrhundert verspricht, durch all diese technischen Fortschritte verändert zu werden.

 

Eine Absage an die akademischen Künste

Die Akademien der Schönen Künste nehmen in der Kunstwelt einen hohen Stellenwert ein.
Die Maler strömen zu den akademischen Messen, sie sind es sich schuldig, ihre Werke dort auszustellen, um Ruhm zu erlangen.
Einige Künstler brechen unter dem Einfluss ihrer Umgebung aus diesen Regeln aus und beginnen, im Einklang mit ihrer Zeit und der sie umgebenden Modernität zu schaffen.

Alles begann 1863 mit dem Gemälde Le Déjeuner sur l'herbe von Edouard Manet.
Dieses auf dem Salon des Refusés ausgestellte Werk wurde von der Öffentlichkeit verspottet und löste einen Skandal aus, sowohl wegen seines Themas als auch wegen seines Stils, der mit den akademischen Normen brach.
Dieses Gemälde, das oft als das erste Werk der modernen Kunst angesehen wird, schrieb Geschichte.

Der berühmte Schriftsteller Émile Zola, Kunstkritiker, trägt dazu bei, die offizielle Kunst zu geißeln und innovative junge Künstler zu unterstützen.
Große Künstler wie Paul Cézanne, Claude Monet oder Vincent Van Gogh, die heute weltweit bekannt sind und in den renommiertesten Museen ausgestellt werden, gehören zu dieser Linie.

Eine noch nie dagewesene Verwendung von Farbe

Seit dem Impressionismus experimentieren die Künstler mit den unendlichen Möglichkeiten der Farbe.
Größere Freiheit in ihrem Einsatz wird zugelassen. In den Gemälden der Meister explodieren die Farbkontraste.
Im Expressionismus verwenden die Künstler lebhafte Farben, um ihre Gefühle zu vermitteln.
Im Kubismus halten sich die Farben nicht mehr an die Realität und verschmelzen zu Schattierungen, die die abstrakte Kunst vorwegnehmen.

 

Neue Formen und Techniken in der Kunst

Von den Anklängen an die Malerei des Impressionismus bis hin zu den dadaistischen Collagen vervielfältigen sich die künstlerischen Techniken.
So erfindet der Maler Henri Matisse seine ausgeschnittenen Gouachen, Collagen, von denen seine blauen Akte die bekanntesten sind.
Der Künstler Pablo Picasso hört nie auf, sich zu erneuern und mit neuen Formen zu experimentieren.
Der Fortschritt des Drucks ermöglicht neue Kommunikationsmittel, insbesondere im Bereich der Presse, der Werbung und der Bücher.
Diese Verfahren veranlassen die Maler, mit anderen Techniken zu experimentieren. Die so genannten großen Künste verbreiten sich in der Gesellschaft, im täglichen Leben.
 

Zeitgenössische Materialien

Die moderne Kunst beschränkt sich nicht nur auf Malerei und Bildhauerei.
Architektur, Literatur und andere Kunstformen sind Teil davon.
Das Aufkommen der Fotografie und des Kinos ermöglicht es den Künstlern auch, sich durch diese neuen Medien auszudrücken.

Moderne Künstler suchen nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten, indem sie heterogene zeitgenössische Materialien verwenden.
Der Künstler Marcel Duchamp ging so weit, ein Pissoir als Ready-made auszustellen und einen gewöhnlichen Gegenstand auf die Ebene der Kunst zu stellen.
Seine Vision hat die Kunstwelt einmal mehr verändert.


 

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